Tell
Benedikt Meyer
24. Juni 2019
Mit Friedrich Schillers Theaterstück wurde Willhelm Tell zum Weltstar. Der grösste Vorteil: Der Schweizer Held konnte je nach eigenem Bedarf eingesetzt werden.
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In der Schweiz sei alles ein bisschen besser – das hört man bisweilen sowohl im In- als auch im Ausland. Aber bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Schweiz wechselt sich das Gefühl des Aussergewöhnlichen mit einem latenten Minderwertigkeitsgefühl ab. Ein Paradox? Bei genauerem Hinsehen tauchen weitere Gegensätze auf: Ist die Schweiz ein humanitärer Musterstaat oder eine vor der Welt verschlossene Bastion von Egoisten? Ist sie ein alpines Idyll der Demokratie oder ein von habgierigen Banken und Grosskonzernen regierter Profiteur? Die Ausstellung geht einigen widersprüchlichen Ansichten über die Schweiz nach und möchte die Besucherinnen und Besucher auffordern, darüber nachzudenken, welches Selbstbild unser Land von sich hat und wie es von aussen wahrgenommen wird.
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Was ist die Schweiz? Wie ticken die Schweizerinnen und Schweizer? Wo ist unser Platz auf der Weltkarte? Eine neue Ausstellung beschäftigt sich mit dem Selbst- und Fremdbild der Schweiz. Sie geht einigen widersprüchlichen Ansichten nach und möchte zur Selbstreflexion anregen.
Die Schweiz wird oft als perfektes Land beschrieben: eine Landschaft zum Träumen, saubere Städte und eine gut funktionierende Infrastruktur. Lebensmittelengpässe und Wasserknappheit kennt man nur aus den Nachrichten. Politische Verwerfungen finden anderswo statt und humanitäres Engagement und «gute Dienste» sind Teile des Selbstverständnisses der Schweiz. Ein kleines Paradies mitten in Europa.
Oder doch nicht? Bei genauerem Hinsehen tauchen Widersprüche auf. Was ist mit den misstrauischen Menschen, die sich gegenseitig kontrollieren? Und wie passen die gierigen Banker ins Paradies? Raubt die idyllische Landschaft den Menschen vielleicht den Sinn für Humor? Und warum will hier niemand auffallen?
Was ist sie denn nun, die kleine Schweiz? Idyllisches Paradies oder biedere Provinz? Weltoffenes Land oder konservative Hochburg? So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Nicht nur kommt es auf den Blickwinkel an, sondern auch darauf, wer antwortet. Zudem gibt es oft mehrere Facetten, die sich teilweise vollständig unterscheiden. Die Schweiz ist verblüffend widersprüchlich.
Die Ausstellung «Wunderbar widersprüchlich» beleuchtet einige Innen- und Aussensichten und deckt widersprüchliche Seiten der Schweiz auf. Sie möchte die Besucherinnen und Besucher anregen, über sich selbst und die Beziehung zur Schweiz nachzudenken.