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Begegnung

Langzeitfolgen der Zwangsmassnahmen

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Bis in die 1980er Jahre wurden zahllose Kinder und Jugendliche auf Bauernhöfen als billige Arbeitskräfte eingesetzt und in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht. Sie erlebten häufig körperliche und psychische Gewalt, Misshandlung, Ausbeutung und sexuellen Missbrauch. Viele litten unter der Trennung von ihren Familien. Die Langzeitfolgen wie psychische Erkrankungen, Nähe-Distanz-Probleme, körperliche Leiden und Armut betreffen die ganze Gesellschaft.

Die Folgen dieser Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen beschäftigen auch die nächste Generation. Nachkommen Betroffener können unter den Auswirkungen der Biografien ihrer Eltern leiden, was zu weiteren Generationen von Betroffenen führt.

Darüber sprechen wir mit dem Zeitzeugen Mario Delfino, mit Illustratorin und Künstlerin Lika Nüssli, Zweitgeneration-Betroffene, und mit Prof. Dr. Andrea Abraham vom Institut Kindheit, Jugend und Familie der Berner Fachhochschule Soziale Arbeit.

Moderation: Dr. Loretta Seglias, Historikerin und Co-Kuratorin von «Fremdplatziert».

Landesmuseum Zürich

Museumstrasse 2
8021 Zürich

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Die Installation

Keyvisual der Ausstellung Erfahrungen Schweiz – Fremdplatziert

Eingriffe des Staates in das Leben von Menschen, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprachen, waren auch in der Schweiz üblich. Von sogenannten «fürsorgerischen Zwangsmassnahmen» waren aber nicht nur Erwachsene betroffen, sondern bis in die 1980er-Jahre auch hunderttausende Kinder und Jugendliche. Sie wurden ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen weggenommen und in Einrichtungen und Pflege- oder Adoptivfamilien untergebracht. Viele von ihnen erlebten Gewalt und Missbrauch, mussten hart arbeiten und erhielten nur eine mangelnde Schulbildung. In der Videoinstallation erzählen Betroffene ihre persönliche Geschichte, wie sie diese Zeit erlebt haben, wie sie nachwirkt und warum sie ihre Erfahrungen heute teilen.

Zum Format

Nicht alle für die Schweiz prägende Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit lassen sich in ihrer Komplexität mit Objekten darstellen. Im Format «Erfahrungen Schweiz» stehen deshalb Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Zentrum. Ihre Schicksale und Erfahrungen ermöglichen dem Museumspublikum einen facettenreichen Rückblick auf die Schweizer Zeitgeschichte. Das Thema wechselt jährlich. Das Format kommt ohne Objekte aus und besteht aus einer grossformatigen und immersiven Projektion mit Ton über Kopfhörer sowie einer Vertiefungsstation mit Informationen zu den neuesten Forschungsergebnissen und zum kulturhistorischen Kontext des jeweiligen Themas.

Details zur Installation