Als die Töne laufen lernten
Erika Hebeisen
26. January 2018
In den 1960er-Jahren waren Plattenspieler heiss begehrt. Vor allem portable, sogenannte Koffergrammophone.
Ausstellung | accessibility.time_to
Techno ist mehr als nur harter Bass: Zur Technokultur gehören neben der Musik, die sich in unzähligen Subgenres entfaltet, auch Mode, Grafik, Design und Tanz. Die ersten Technotracks, wie zum Beispiel Juan Atkins’ «No UFO’s», mit seinen Einflüssen aus Science-Fiction und produziert mit einem Drumcomputer, zeugen von der technologischen Entwicklung und dem Zeitgeist der 1980er-Jahre. Damals verbreitete sich Techno von Detroit aus bis nach Europa und auch in die Schweiz. Hier fanden früh Technoveranstaltungen statt und die Schweiz wurde zum Magnet für international erfolgreiche DJs. Dank der Zürcher Street Parade, der grössten und wichtigsten Technoveranstaltung überhaupt, gehört die Technokultur zu den lebendigen Traditionen der Schweiz. Ihr Kern liegt im gemeinsamen Tanzen. Als Tanz-Orte dienen Clubs, leerstehende Industriebauten oder die Natur. In diesen Freiräumen finden die Raverinnen und Raver Entfaltungsmöglichkeiten. Sie tragen eigens dafür geschaffene Mode für den grossen Auftritt auf dem Dancefloor. Zu Techno gehören neben dem Ruf nach Friede, Liebe und Toleranz aber auch Herausforderungen wie Lärmklagen, Drogenmissbrauch und Gentrifizierung.
Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich richtet den Scheinwerfer auf eine Kultur, die auch heute noch Millionen von Menschen auf der ganzen Welt begeistert. In einem inszenierten Plattenladen und mittels Video- und Audioinstallationen erleben die Besuchenden die Evolution des elektronischen Sounds sowie die soziale, politische, wirtschaftliche und ästhetische Dimension der Technokultur in der Schweiz.
techno-gebaerdenspracheDie Stahltür mit bewegter Geschichte ist heute ein Symbol der Technokultur, die zunehmend als immaterielles Kulturerbe anerkannt wird. In den 1920er Jahren verschliesst sie den Tresorraum eines Berliner Kaufhauses. Nach dem Mauerfall gründet eine Gruppe junger Partyveranstaltender dort den Club Tresor, der Techno aus Detroit nach Berlin bringt. Der Club, der 2007 ein neues Zuhause findet, ist bis heute eine wichtige Referenz für Techno-Veranstaltungen. Jetzt ist die Tür zu Gast in Zürich, wo Techno ebenfalls seine Spuren hinterlassen hat.
Stahltür des Tresor Clubs, 1991–2005, vormals der Silberkammer der Wertheim-Bank, Berlin, 1927
Privatsammlung Dimitri Hegemann
18:00 – 19:00 Uhr
AusgebuchtFührung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
11:30 – 12:30 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
AusgebuchtFührung
15:00 – 16:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
15:00 – 16:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
15:00 – 16:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
18:30 – 20:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung Ausgebucht
16:00 – 16:30 Uhr
Führung
17:00 – 17:30 Uhr
Führung
16:00 – 16:30 Uhr
Führung
17:00 – 17:30 Uhr
Führung
16:00 – 16:30 Uhr
Führung
17:00 – 17:30 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
Ende der 1980er-Jahre entsteht Techno in der amerikanischen Metropole Detroit und verbreitet sich rasch in verschiedenen europäischen Städten, auch in Zürich. Wie wird die elektronische Tanzmusik von einem Nischenprodukt zur populären Partykultur? Was macht die Technoszene aus – von Musik, über Tanz und Mode bis hin zum Lebensgefühl? Die Besuchenden erfahren mit allen Sinnen, wie sich Techno im Spannungsfeld von Subkultur und Mainstream, Individualität und Kollektiv entwickelt hat.
Führung: 1 Stunde
Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.
Anmeldung: |
2 Wochen im Voraus |
|
Dauer: |
60 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich |
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Gruppengrösse: |
max. 15 Personen pro Führung. |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache. |
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Kosten: |
180 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei. Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, B, F (Flüchtling) oder F (Ausländer/in) sind Führung und Eintritt kostenlos. |
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
18:30 – 20:00 Uhr
Veranstaltung
17:00 – 23:00 Uhr
Veranstaltung
17:30 – 21:00 Uhr
Veranstaltung
09:30 – 16:30 Uhr
Veranstaltung
Ende der 1980er Jahre entsteht Techno in der amerikanischen Metropole Detroit und verbreitet sich rasch in verschiedenen europäischen Städten, auch in Zürich. Wie wird die elektronische Tanzmusik von einem Nischenprodukt zur populären Partykultur? Was macht die Technoszene aus – von Musik, über Tanz und Mode bis hin zum Lebensgefühl? Die Lernenden erfahren mit allen Sinnen, wie sich Techno im Spannungsfeld von Subkultur und Mainstream, Individualität und Kollektiv entwickelt hat.
Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
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Die Zürcher Street Parade ist nicht nur eine der grössten Technopartys der Welt, sondern auch ein Herzstück der Schweizer Technoszene. Doch wie entsteht eigentlich Technomusik? Und was macht das Tanzen an Raves so einzigartig? Die Lernenden tauchen in Kleingruppen in eine Welt voller Musik und Kreativität ein und erobern die Tanzfläche.
Interaktive Führung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
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Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der 4. Primarklasse durch das Team Bildung & Vermittlung.
Mi 26.03.25 | 17.30–19.00
Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der 4. Primarklasse durch das Team Bildung & Vermittlung.
Dieser Rundgang findet via Zoom statt. Sie bekommen nach der Reservation einen persönlichen Online-Zugang zugeschickt.
Di 01.04.25 | 17.30–19.00
Die Schulunterlagen beinhalten Arbeitsblätter und dienen zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs.
Die Ausstellung kann auf Anmeldung auch selbstständig besucht werden. Vorgängige Besuche sind für Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz kostenlos.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
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In der Ausstellung «TECHNO» stehen Texte in Leichter Sprache auf Deutsch zur Verfügung.
Sie lesen gerne in Leichter Sprache?
Dann gehen Sie zu den grünen Kästen in der Ausstellung.
Auf den grünen Kästen finden Sie Texte in Leichter Sprache.
Sie können die Texte auch online lesen.
Zu einzelnen Themen stehen Videos in Gebärdensprache zur Verfügung.
In der Ausstellung «TECHNO» stehen fünf Objekte zum Anfassen zur Verfügung. Wenden Sie sich bei Interesse vor Ort an den Besucherdienst. Das Aufsichtspersonal öffnet die Vitrinen sehr gerne für Sie.
1. "Die Roboter" von Kraftwerk
Erscheinungsdatum: 1978. Label: Kling Klang. Ort: Deutschland / Düsseldorf. Genres: Elektro, Synthpop
«Die Roboter» verdeutlicht den wegweisenden Ansatz der Band Kraftwerk bei der Verwendung synthetischer Klänge. Robotische Stimmen verbinden sich mit präzisen Rhythmen und futuristischen Melodien. Darin zeigt sich die Faszination der Band für die Rolle von Robotern und die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine. Kraftwerk war ein Türöffner zur elektronischen Musik für Generationen von Produzentinnen und Produzenten, von Hip-Hop bis Techno und darüber hinaus.
2. "Bostich (N’est-ce pas)" von Yello
Erscheinungsdatum: 1981. Label: Ralph Records. Ort: Schweiz / Zürich. Genres: New Wave, Experimental Pop
Mit einzigartigen dunklen Vocals von Dieter Meier, kombiniert mit dem cineastischen Sounddesign von Boris Blank und Carlos Perón, etablierte sich Yello als avantgardistische Pionierband der Sampling-Manipulation, ähnlich wie The Art Of Noise. Ihr exzentrischer und anspruchsvoller Stil bleibt ein Massstab für das experimentelle Crossover von Techno und Pop.
3. "Dancing Ghosts" von Chris & Cosey
Erscheinungsdatum: 1984. Label: CTI. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Industrial, Minimal Synth
Hervorgegangen aus der Band Throbbing Gristle, die sie mit Genesis P-Orridge und Sleazy teilten, war das Duo Chris Carter und Cosey Fanni Tutti bereits in der Zeit vor Techno für die Musik und darüber hinaus einflussreich. Dieser wunderschöne Klassiker, der Gothic, Exotica und Electro-Pop kombiniert, bleibt ein Meilenstein in der Entwicklung des elektronischen Avantgarde-Sounds.
4. "Time Space Transmat" von Model 500
Erscheinungsdatum: 1985. Label: Metroplex. Ort: USA / Detroit. Genres: Electro Funk
Produziert von Juan Atkins (zuvor Teil von Cybotron mit Richard 3070), half «Time Space Transmat», die DNA einer ganzen Generation von Detroit-Techno-Produzenten zu definieren und legte das Fundament für eine gesamte Bewegung der modernen Tanzkultur mit futuristischer Maschinenmusik, die Afro-Futurismus, scharfe Drum-Sequenzen und funkadelische Basslines vereint.
Erscheinungsdatum: 1987. Label: Trax Records. Ort: USA / Chicago. Genres: Acid House
Als einer der ersten seiner Art veränderte «Acid Tracks» die Tanzmusik mit seinen quietschenden Basslines (Roland TB-303) und reduzierten Drum-Patterns. DJ Pierre und Spanky’s bahnbrechende Zweckentfremdung neuer Technologien führte eine rohe und bewusstseinserweiternd fliessende Form von Tanzrhythmen ein, die die europäische Clubkultur in den «bösen Acid-House-Wahn» stürzte.
Erscheinungsdatum: 1989. Label: Big Life. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Ambient House
Diese ausufernde, traumähnliche 19-minütige Komposition von Jimmy Cauty (The KLF) und Alex Paterson (The Orb) begründete das Genre des Ambient House. Ätherische Synth-Arrangement und schwebende Vocalsamples (Minnie Ripertons «Loving You») werden darin über entfernte Rhythmen gewebt. Die Fusion von The Orb definierte das zeitgenössische Electronica-Genre neu, beeinflusste die Chill-Out- und Trance-Szenen und wurde zum Paradebeispiel für lange, formale Klanggeschichten.
7. "Sonic Destroyer" von X-101
Erscheinungsdatum: 1991. Label: Underground Resistance. Ort: USA / Detroit. Genres: Techno, Rave
Diese unnachgiebige, hochenergetische Veröffentlichung des Detroiter Underground Resistance Projekts X-101, bestehend aus Mad Mike, Jeff Mills und Robert Hood, verkörpert die Freiheit, die Intensität und den rohen, wilden, ungefilterten und kompromisslosen Geist des frühen Raves. Mit seinen hämmernden Bässen und dystopischen Synth-Stabs wurde es zu einem Markenzeichen der Ära und definierte das härtere, vom Industrial angehauchte Spektrum der Underground-Tanzmusik.
8. "The Age Of Love (Jam & Spoon Watch Out For Stella Mix)" von The Age Of Love
Erscheinungsdatum: 1992. Label: React. Ort: Belgien / Mouscron. Genres: Trance
Dieser Remix von Jam & Spoon verwandelte die Originalversion von «The Age Of Love» in ein Geburtsmoment des Trance und war ein prägender Moment im Aufstieg der euphorischen und melodischeren Club-Sounds. Es legte weltweit das Fundament für das Genre und bleibt bis heute unerreicht.
9. "Phylyps Track II/II" von Basic Channel
Erscheinungsdatum: 1994. Label: Basic Channel. Ort: Deutschland / Berlin. Genres: Dub Techno, Minimal Techno
Ein Meisterwerk der Minimalismus, eine lange, monotone, hypnotische Reise durch scharfe, sich wiederholende Beats und hallüberflutete, abrasive Texturen. Moritz von Oswald und Mark Ernestus’ zeitlose Fusion mechanischer Rhythmusstrukturen und organischer Dub-Ästhetik wurde zum distinkten Vorbild für Techno, der Genres übergreift.
10. "Global Warning (Underground Mix)" von Kelli Hand aka K-Hand
Erscheinungsdatum: 1995. Label: Acacia Records. Ort: USA / Detroit. Genres: House, Techno
Die Techno First Lady von Detroit präsentiert die für sie typische nahtlose Verschmelzung von souligem House und schwingendem Techno auf ihrem eigenen Label Acacia, zu einer Zeit in den 1990er Jahren, als die Szene von Männern beherrscht wurde. Ihr raffinierter Produktionsstil etablierte sie als eine der einflussreichsten, aber oft übersehenen Pionierinnen des elektronischen Sounds aus Detroit.
11. "Fackeln im Sturm" von Grungerman
Erscheinungsdatum: 1997. Label: Profan/ Kompakt. Ort: Deutschland / Köln. Genres: Experimentell, vom Krautrockinspirierter Techno
Dies ist einer der vielen Tracks, die Wolfgang Voigt zu einem der wichtigsten Vertreter eines deutschen rohen, ästhetischen und fortschrittlichen Ansatzes der elektronischen (Tanz-)Musik machen: eine einzigartige Fusion von modernen linearen Rhythmen, rauen Texturen und granularem Sounddesign, eine Brücke zwischen programmiertem Minimalismus und Pop-Energie.
12. "Windowlicker" von Aphex Twin
Erscheinungsdatum: 1999. Label: Warp Records. Ort: Grossbritannien / Cornwall. Genres: IDM (Intelligent Dance Music), Breakbeat
Ein bahnbrechendes Stück, das komplexe Rhythmen, bearbeitete Samples und düstere Melodien verbindet und Aphex Twins Zauberkunst beim Überschreiten von Klanggrenzen demonstriert. Sein surreales und ikonisches Musikvideo, das von Chris Cunningham inszeniert wurde, markierte eine einzigartige Fusion von IDM mit einem Anklang an den Mainstream. Seine Produktionen waren, wie bei Kraftwerk, ein Einstiegspunkt für eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern in neue Klänge und Möglichkeiten.
Zum Thema Musik, Tanz und Pop finden verschiedene weitere Ausstellungen statt.
Einblick in die Technokultur der Schweiz mit internationalen Bezügen
Mit QR-Codes zu kuratierter Playlist und Videointerviews
Techno ist mehr als Musik : Seit den späten 1980er-Jahren entstand rund um Techno und das gemeinsame Tanzen eine eigene Kultur mit sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ästhetischen Dimensionen. Seit 2017 gehört die Zürcher Technokultur zu den lebendigen Traditionen der Schweiz (immaterielles UNESCO-Kulturerbe); die Street Parade in Zürich ist die grösste Technoparty der Welt.
Das Buch schildert die vielen Facetten des Techno und seine internationalen Bezüge, von der Musik und der Gestaltung von Flyern oder Mode bis zur individuellen und kollektiven Bedeutung des Tanzens. Interviews mit Szenemacher innen und -machern und Essays von Expertinnen und Experten zeigen persönliche Perspektiven auf die Technokultur. Ob im Bereich der Grafik, des Mediendesigns oder im Tanz: Techno hat Biografien geprägt und Aufbruch ermöglicht.
Mit Beiträgen von Joya Indermühle, Yann Laville, Michel Masserey, Tobi Müller, Bjørn Schaeffner, Luca Tori, McKenzie Wark, Stefan Zweifel u.a.
März 2025, 1. Auflage, 160 Seiten, 90 Abbildungen, broschiert, mit Schutzumschlag, 19 x 29 cm
ISBN 978-3-905875-50-8
Die Technokultur prägt seit den 1990er-Jahren nicht nur die Schweizer Musik, sondern auch Mode, Grafik und Tanz. Als Ausdruck gesellschaftlichen Wandels forderte sie Freiräume und veränderte den urbanen Raum. Die Ausstellung TECHNO im Landesmuseum Zürich beleuchtet diese Bewegung in all ihren Facetten.
Der Ursprung von Techno liegt im Detroit der 1980er-Jahre. Inspiriert von Science-Fiction und angetrieben von den Klängen elektronischer Drumcomputer und Synthesizer, entwickelten afroamerikanische Musiker wie Juan Atkins einen neuen, rhythmusorientierten Sound. Über England und Deutschland fand Techno seinen Weg in die Schweiz, wo er sich rasant verbreitete. In Clubs, leerstehenden Industriebauten oder in der freien Natur entstanden neue Orte des gemeinsamen Tanzens.
Ein Meilenstein für die Schweizer Technokultur war die erste Zürcher Street Parade 1992, inspiriert von der Loveparade in Berlin. Heute ist sie die grösste Techno-Party der Welt und trägt dazu bei, dass die Technokultur als lebendige Tradition der Schweiz gilt.
Techno lebt von der Wechselwirkung verschiedener kreativer Disziplinen. Techniken wie Sampling und Collage prägen nicht nur die Musik, sondern auch Grafikdesign und Mode. Schweizer Designer und Designerinnen beeinflussten mit innovativer Typografie die visuelle Identität der Szene. Im Bereich der Mode verschwammen die Grenzen zwischen Subkultur und High Fashion – so finden sich Elemente der Technokultur auf internationalen Laufstegen wieder. Auch in Bezug auf Toleranz und Diversität setzte Techno Zeichen: Die Szene war und ist ein Raum der Freiheit, der Gemeinschaft und des kulturellen Experimentierens.
Doch die Bewegung stiess auch auf Hindernisse. Um die Nachtruhe zu wahren und um den Alkoholkonsum einzuschränken, galten restriktive Gastgewerbegesetze. Bis Mitte der 1990er-Jahre erschwerten diese die Organisation von Partys und die Gründung neuer Clubs. Als Reaktion darauf veranstaltete die Szene Partys an improvisierten, nicht genehmigten Orten. Teilweise wurden dafür auch Räume illegal besetzt. Mit dem rasanten Wachstum und der Euphorie der Bewegung zeigen sich weitere Schattenseiten: Oft wird die Musik als Störung empfunden, was zu Lärmklagen führt. Auch Kontrollverlust und Ekstase gehören zum Nachtleben dazu, die Folge sind Probleme mit Drogenkonsum. Innovative Präventionsangebote wie das Drug-Checking begegnen dieser Herausforderung.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Protagonistinnen und Protagonisten aus der Schweiz entstanden. Sie bietet einen umfassenden Einblick in diese vielschichtige Szene, deren kultur- und gesellschaftspolitischen Einflüsse sowie in die Entstehung einer Jugendbewegung. Ein inszenierter Plattenladen, Video- und Audioinstallationen, wo Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen sowie zahlreiche, erstmals im musealen Kontext gezeigte Exponate, machen die Entwicklung der Technokultur und des gesellschaftlichen Wandels erlebbar – auch für Menschen, die selber nie etwas mit Techno zu tun hatten.
Neben Vermittlungsangeboten für Schulen bietet die Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Begegnungen in und ausserhalb des Museums, Podien und Fokusveranstaltungen sowie eine dreitägige Tanzveranstaltung im Innenhof des Landesmuseums. Erstmals stehen in der Ausstellung auch Texte in leichter Sprache zur Verfügung.
Besonderer Dank
Marcel Ackerknecht, Stefan Altenburger, Stefan Berger, Garance Bonnard, John Bürgin, Thomas Burkhalter, Gabriela Diez, Olivier Ducret, Manuel Fischer, Helmut Josef Geier, Michel Häberli, Tara Hill, Sarah Hunziker, Nicola Kazimir, Markus Kenner, Petar Klingel, Yann Laville, Robert Lzicar, Michel Masserey, Philipp Meier, Tobi Müller, Thierry Naner, Jonatan Niedrig, Fiona Rody, Dominik Rogenmoser, Jannik Roth, Luca Tavaglione, Isabelle von Walterskirchen, Iman Waser, Diego Zweifel
Studierende der Zürcher Hochschule der Künste, 2022; Teilnehmende der Runden Tische in Zürich, 2023–2024