Keyvisual der Ausstellung «Techno»

TECHNO

Ausstellung | accessibility.time_to

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Ausstellung

Techno ist mehr als nur harter Bass: Zur Technokultur gehören neben der Musik, die sich in unzähligen Subgenres entfaltet, auch Mode, Grafik, Design und Tanz. Die ersten Technotracks, wie zum Beispiel Juan Atkins’ «No UFO’s», mit seinen Einflüssen aus Science-Fiction und produziert mit einem Drumcomputer, zeugen von der technologischen Entwicklung und dem Zeitgeist der 1980er-Jahre. Damals verbreitete sich Techno von Detroit aus bis nach Europa und auch in die Schweiz. Hier fanden früh Technoveranstaltungen statt und die Schweiz wurde zum Magnet für international erfolgreiche DJs. Dank der Zürcher Street Parade, der grössten und wichtigsten Technoveranstaltung überhaupt, gehört die Technokultur zu den lebendigen Traditionen der Schweiz. Ihr Kern liegt im gemeinsamen Tanzen. Als Tanz-Orte dienen Clubs, leerstehende Industriebauten oder die Natur. In diesen Freiräumen finden die Raverinnen und Raver Entfaltungsmöglichkeiten. Sie tragen eigens dafür geschaffene Mode für den grossen Auftritt auf dem Dancefloor. Zu Techno gehören neben dem Ruf nach Friede, Liebe und Toleranz aber auch Herausforderungen wie Lärmklagen, Drogenmissbrauch und Gentrifizierung.

Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich richtet den Scheinwerfer auf eine Kultur, die auch heute noch Millionen von Menschen auf der ganzen Welt begeistert. In einem inszenierten Plattenladen und mittels Video- und Audioinstallationen erleben die Besuchenden die Evolution des elektronischen Sounds sowie die soziale, politische, wirtschaftliche und ästhetische Dimension der Technokultur in der Schweiz.

Tür zum Tresor

Stahltür des «Tresor» Clubs, 1991-2005 | © © Privatsammlung Dimitri Hegemann. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

techno-gebaerdenspracheDie Stahltür mit bewegter Geschichte ist heute ein Symbol der Technokultur, die zunehmend als immaterielles Kulturerbe anerkannt wird. In den 1920er Jahren verschliesst sie den Tresorraum eines Berliner Kaufhauses. Nach dem Mauerfall gründet eine Gruppe junger Partyveranstaltender dort den Club Tresor, der Techno aus Detroit nach Berlin bringt. Der Club, der 2007 ein neues Zuhause findet, ist bis heute eine wichtige Referenz für Techno-Veranstaltungen. Jetzt ist die Tür zu Gast in Zürich, wo Techno ebenfalls seine Spuren hinterlassen hat.

Stahltür des Tresor Clubs, 1991–2005, vormals der Silberkammer der Wertheim-Bank, Berlin, 1927
Privatsammlung Dimitri Hegemann

Führungen

Do 27.3.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 29.3.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 19.4.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO

Mo 21.4.2025

11:30 – 12:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 26.4.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Do 22.5.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 24.5.2025

15:00 – 16:00 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 31.5.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 7.6.2025

15:00 – 16:00 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 5.7.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 19.7.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Do 31.7.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 9.8.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Do 14.8.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Führung

TECHNO - Überblicksführung

Sa 16.8.2025

15:00 – 16:00 Uhr

Führung

TECHNO

Do 10.4.2025

14:00 – 15:15 Uhr

Führung

TECHNO

Do 8.5.2025

14:00 – 15:15 Uhr

Führung

TECHNO

Do 3.7.2025

14:00 – 15:15 Uhr

Führung

TECHNO

Do 3.4.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Führung

TECHNO

Keyvisual der Ausstellung «Techno»

TECHNO – Überblicksführung

Private Gruppenführung

Ende der 1980er-Jahre entsteht Techno in der amerikanischen Metropole Detroit und verbreitet sich rasch in verschiedenen europäischen Städten, auch in Zürich. Wie wird die elektronische Tanzmusik von einem Nischenprodukt zur populären Partykultur? Was macht die Technoszene aus – von Musik, über Tanz und Mode bis hin zum Lebensgefühl? Die Besuchenden erfahren mit allen Sinnen, wie sich Techno im Spannungsfeld von Subkultur und Mainstream, Individualität und Kollektiv entwickelt hat.

Führung: 1 Stunde

Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.

Anmeldung:  

2 Wochen im Voraus

Dauer:

 

60 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich

Gruppengrösse:

 

max. 15 Personen pro Führung.

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache.

Kosten:


 

 

180 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei.

Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, B, F (Flüchtling) oder F (Ausländer/in) sind Führung und Eintritt kostenlos. 

accessibility.sr-only.person_card_info Reservationsdesk

+41 44 218 66 00 reservationen@nationalmuseum.ch

Veranstaltungen

Schulen

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TECHNO - Überblicksführung

Sekundarstufe I und II

Ende der 1980er Jahre entsteht Techno in der amerikanischen Metropole Detroit und verbreitet sich rasch in verschiedenen europäischen Städten, auch in Zürich. Wie wird die elektronische Tanzmusik von einem Nischenprodukt zur populären Partykultur? Was macht die Technoszene aus – von Musik, über Tanz und Mode bis hin zum Lebensgefühl? Die Lernenden erfahren mit allen Sinnen, wie sich Techno im Spannungsfeld von Subkultur und Mainstream, Individualität und Kollektiv entwickelt hat.

Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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TECHNO - laute Bässe, lange Nächte und schrille Outfits

Mittelstufe | Sekundarstufe I und II

Die Zürcher Street Parade ist nicht nur eine der grössten Technopartys der Welt, sondern auch ein Herzstück der Schweizer Technoszene. Doch wie entsteht eigentlich Technomusik? Und was macht das Tanzen an Raves so einzigartig? Die Lernenden tauchen in Kleingruppen in eine Welt voller Musik und Kreativität ein und erobern die Tanzfläche.

Interaktive Führung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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Einführungen für Lehrpersonen

Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der 4. Primarklasse durch das Team Bildung & Vermittlung.

Mi 26.03.25 | 17.30–19.00

Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der 4. Primarklasse durch das Team Bildung & Vermittlung.

Dieser Rundgang findet via Zoom statt. Sie bekommen nach der Reservation einen persönlichen Online-Zugang zugeschickt.

Di 01.04.25 | 17.30–19.00

Schulunterlagen

Die Schulunterlagen beinhalten Arbeitsblätter und dienen zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs.

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Selbstständige Besichtigung

Die Ausstellung kann auf Anmeldung auch selbstständig besucht werden. Vorgängige Besuche sind für Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz kostenlos.

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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Leichte Sprache

Symbol für Leichte Sprache

In der Ausstellung «TECHNO» stehen Texte in Leichter Sprache auf Deutsch zur Verfügung. 

Sie lesen gerne in Leichter Sprache?

Dann gehen Sie zu den grünen Kästen in der Ausstellung.

Auf den grünen Kästen finden Sie Texte in Leichter Sprache.

Sie können die Texte auch online lesen.

Klicken Sie hier um die Texte herunterzuladen.

Videos in Gebärdensprache

Zu einzelnen Themen stehen Videos in Gebärdensprache zur Verfügung.

Zu den Videos

Objekte zum Anfassen

Verkehrsleitkegel zum Anfassen in einer Vitrine in der Ausstellung TECHNO

In der Ausstellung «TECHNO» stehen fünf Objekte zum Anfassen zur Verfügung. Wenden Sie sich bei Interesse vor Ort an den Besucherdienst. Das Aufsichtspersonal öffnet die Vitrinen sehr gerne für Sie.  

Eine Musikgeschichte des Techno – Playlist

1. "Die Roboter" von Kraftwerk

Erscheinungsdatum: 1978. Label: Kling Klang. Ort: Deutschland / Düsseldorf. Genres: Elektro, Synthpop

«Die Roboter» verdeutlicht den wegweisenden Ansatz der Band Kraftwerk bei der Verwendung synthetischer Klänge. Robotische Stimmen verbinden sich mit präzisen Rhythmen und futuristischen Melodien. Darin zeigt sich die Faszination der Band für die Rolle von Robotern und die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine. Kraftwerk war ein Türöffner zur elektronischen Musik für Generationen von Produzentinnen und Produzenten, von Hip-Hop bis Techno und darüber hinaus.

2. "Bostich (N’est-ce pas)" von Yello

Erscheinungsdatum: 1981. Label: Ralph Records. Ort: Schweiz / Zürich. Genres: New Wave, Experimental Pop

Mit einzigartigen dunklen Vocals von Dieter Meier, kombiniert mit dem cineastischen Sounddesign von Boris Blank und Carlos Perón, etablierte sich Yello als avantgardistische Pionierband der Sampling-Manipulation, ähnlich wie The Art Of Noise. Ihr exzentrischer und anspruchsvoller Stil bleibt ein Massstab für das experimentelle Crossover von Techno und Pop.

 3. "Dancing Ghosts" von Chris & Cosey

Erscheinungsdatum: 1984. Label: CTI. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Industrial, Minimal Synth

Hervorgegangen aus der Band Throbbing Gristle, die sie mit Genesis P-Orridge und Sleazy teilten, war das Duo Chris Carter und Cosey Fanni Tutti bereits in der Zeit vor Techno für die Musik und darüber hinaus einflussreich. Dieser wunderschöne Klassiker, der Gothic, Exotica und Electro-Pop kombiniert, bleibt ein Meilenstein in der Entwicklung des elektronischen Avantgarde-Sounds.

4. "Time Space Transmat" von Model 500

Erscheinungsdatum: 1985. Label: Metroplex. Ort: USA / Detroit. Genres: Electro Funk

Produziert von Juan Atkins (zuvor Teil von Cybotron mit Richard 3070), half «Time Space Transmat», die DNA einer ganzen Generation von Detroit-Techno-Produzenten zu definieren und legte das Fundament für eine gesamte Bewegung der modernen Tanzkultur mit futuristischer Maschinenmusik, die Afro-Futurismus, scharfe Drum-Sequenzen und funkadelische Basslines vereint.

5. "Acid Tracks" von Phuture

Erscheinungsdatum: 1987. Label: Trax Records. Ort: USA / Chicago. Genres: Acid House

Als einer der ersten seiner Art veränderte «Acid Tracks» die Tanzmusik mit seinen quietschenden Basslines (Roland TB-303) und reduzierten Drum-Patterns. DJ Pierre und Spanky’s bahnbrechende Zweckentfremdung neuer Technologien führte eine rohe und bewusstseinserweiternd fliessende Form von Tanzrhythmen ein, die die europäische Clubkultur in den «bösen Acid-House-Wahn» stürzte.

6. "A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules From The Centre Of The Ultraworld" (Orbital Mix) von The Orb

Erscheinungsdatum: 1989. Label: Big Life. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Ambient House

Diese ausufernde, traumähnliche 19-minütige Komposition von Jimmy Cauty (The KLF) und Alex Paterson (The Orb) begründete das Genre des Ambient House. Ätherische Synth-Arrangement und schwebende Vocalsamples (Minnie Ripertons «Loving You») werden darin über entfernte Rhythmen gewebt. Die Fusion von The Orb definierte das zeitgenössische Electronica-Genre neu, beeinflusste die Chill-Out- und Trance-Szenen und wurde zum Paradebeispiel für lange, formale Klanggeschichten.

7. "Sonic Destroyer" von X-101

Erscheinungsdatum: 1991. Label: Underground Resistance. Ort: USA / Detroit. Genres: Techno, Rave

Diese unnachgiebige, hochenergetische Veröffentlichung des Detroiter Underground Resistance Projekts X-101, bestehend aus Mad Mike, Jeff Mills und Robert Hood, verkörpert die Freiheit, die Intensität und den rohen, wilden, ungefilterten und kompromisslosen Geist des frühen Raves. Mit seinen hämmernden Bässen und dystopischen Synth-Stabs wurde es zu einem Markenzeichen der Ära und definierte das härtere, vom Industrial angehauchte Spektrum der Underground-Tanzmusik.

8. "The Age Of Love (Jam & Spoon Watch Out For Stella Mix)" von The Age Of Love

Erscheinungsdatum: 1992. Label: React. Ort: Belgien / Mouscron. Genres: Trance

Dieser Remix von Jam & Spoon verwandelte die Originalversion von «The Age Of Love» in ein Geburtsmoment des Trance und war ein prägender Moment im Aufstieg der euphorischen und melodischeren Club-Sounds. Es legte weltweit das Fundament für das Genre und bleibt bis heute unerreicht.

9. "Phylyps Track II/II" von Basic Channel

Erscheinungsdatum: 1994. Label: Basic Channel. Ort: Deutschland / Berlin. Genres: Dub Techno, Minimal Techno

Ein Meisterwerk der Minimalismus, eine lange, monotone, hypnotische Reise durch scharfe, sich wiederholende Beats und hallüberflutete, abrasive Texturen. Moritz von Oswald und Mark Ernestus’ zeitlose Fusion mechanischer Rhythmusstrukturen und organischer Dub-Ästhetik wurde zum distinkten Vorbild für Techno, der Genres übergreift.

10. "Global Warning (Underground Mix)" von Kelli Hand aka K-Hand

Erscheinungsdatum: 1995. Label: Acacia Records. Ort: USA / Detroit. Genres: House, Techno

Die Techno First Lady von Detroit präsentiert die für sie typische nahtlose Verschmelzung von souligem House und schwingendem Techno auf ihrem eigenen Label Acacia, zu einer Zeit in den 1990er Jahren, als die Szene von Männern beherrscht wurde. Ihr raffinierter Produktionsstil etablierte sie als eine der einflussreichsten, aber oft übersehenen Pionierinnen des elektronischen Sounds aus Detroit.

11. "Fackeln im Sturm" von Grungerman

Erscheinungsdatum: 1997. Label: Profan/ Kompakt. Ort: Deutschland / Köln. Genres: Experimentell, vom Krautrockinspirierter Techno

Dies ist einer der vielen Tracks, die Wolfgang Voigt zu einem der wichtigsten Vertreter eines deutschen rohen, ästhetischen und fortschrittlichen Ansatzes der elektronischen (Tanz-)Musik machen: eine einzigartige Fusion von modernen linearen Rhythmen, rauen Texturen und granularem Sounddesign, eine Brücke zwischen programmiertem Minimalismus und Pop-Energie.

12. "Windowlicker" von Aphex Twin

Erscheinungsdatum: 1999. Label: Warp Records. Ort: Grossbritannien / Cornwall. Genres: IDM (Intelligent Dance Music), Breakbeat

Ein bahnbrechendes Stück, das komplexe Rhythmen, bearbeitete Samples und düstere Melodien verbindet und Aphex Twins Zauberkunst beim Überschreiten von Klanggrenzen demonstriert. Sein surreales und ikonisches Musikvideo, das von Chris Cunningham inszeniert wurde, markierte eine einzigartige Fusion von IDM mit einem Anklang an den Mainstream. Seine Produktionen waren, wie bei Kraftwerk, ein Einstiegspunkt für eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern in neue Klänge und Möglichkeiten.

Blogartikel zum Thema

Andere Ausstellungen zum Thema

Zum Thema Musik, Tanz und Pop finden verschiedene weitere Ausstellungen statt.

Publikation

TECHNO

Einblick in die Technokultur der Schweiz mit internationalen Bezügen

Mit QR-Codes zu kuratierter Playlist und Videointerviews

Techno ist mehr als Musik : Seit den späten 1980er-Jahren entstand rund um Techno und das gemeinsame Tanzen eine eigene Kultur mit sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ästhetischen Dimensionen. Seit 2017 gehört die Zürcher Technokultur zu den lebendigen Traditionen der Schweiz (immaterielles UNESCO-Kulturerbe); die Street Parade in Zürich ist die grösste Technoparty der Welt.

Das Buch schildert die vielen Facetten des Techno und seine internationalen Bezüge, von der Musik und der Gestaltung von Flyern oder Mode bis zur individuellen und kollektiven Bedeutung des Tanzens. Interviews mit Szenemacher innen und -machern und Essays von Expertinnen und Experten zeigen persönliche Perspektiven auf die Technokultur. Ob im Bereich der Grafik, des Mediendesigns oder im Tanz: Techno hat Biografien geprägt und Aufbruch ermöglicht.

Mit Beiträgen von Joya Indermühle, Yann Laville, Michel Masserey, Tobi Müller, Bjørn Schaeffner, Luca Tori, McKenzie Wark, Stefan Zweifel u.a.

 

März 2025, 1. Auflage, 160 Seiten, 90 Abbildungen, broschiert, mit Schutzumschlag, 19 x 29 cm
ISBN 978-3-905875-50-8

Medien

TECHNO

Landesmuseum Zürich | 21.3.2025 - 17.8.2025
publiziert am 19.3.2025

Die Technokultur prägt seit den 1990er-Jahren nicht nur die Schweizer Musik, sondern auch Mode, Grafik und Tanz. Als Ausdruck gesellschaftlichen Wandels forderte sie Freiräume und veränderte den urbanen Raum. Die Ausstellung TECHNO im Landesmuseum Zürich beleuchtet diese Bewegung in all ihren Facetten.

Der Ursprung von Techno liegt im Detroit der 1980er-Jahre. Inspiriert von Science-Fiction und angetrieben von den Klängen elektronischer Drumcomputer und Synthesizer, entwickelten afroamerikanische Musiker wie Juan Atkins einen neuen, rhythmusorientierten Sound. Über England und Deutschland fand Techno seinen Weg in die Schweiz, wo er sich rasant verbreitete. In Clubs, leerstehenden Industriebauten oder in der freien Natur entstanden neue Orte des gemeinsamen Tanzens.

Ein Meilenstein für die Schweizer Technokultur war die erste Zürcher Street Parade 1992, inspiriert von der Loveparade in Berlin. Heute ist sie die grösste Techno-Party der Welt und trägt dazu bei, dass die Technokultur als lebendige Tradition der Schweiz gilt.

Techno lebt von der Wechselwirkung verschiedener kreativer Disziplinen. Techniken wie Sampling und Collage prägen nicht nur die Musik, sondern auch Grafikdesign und Mode. Schweizer Designer und Designerinnen beeinflussten mit innovativer Typografie die visuelle Identität der Szene. Im Bereich der Mode verschwammen die Grenzen zwischen Subkultur und High Fashion – so finden sich Elemente der Technokultur auf internationalen Laufstegen wieder. Auch in Bezug auf Toleranz und Diversität setzte Techno Zeichen: Die Szene war und ist ein Raum der Freiheit, der Gemeinschaft und des kulturellen Experimentierens.

Doch die Bewegung stiess auch auf Hindernisse. Um die Nachtruhe zu wahren und um den Alkoholkonsum einzuschränken, galten restriktive Gastgewerbegesetze. Bis Mitte der 1990er-Jahre erschwerten diese die Organisation von Partys und die Gründung neuer Clubs. Als Reaktion darauf veranstaltete die Szene Partys an improvisierten, nicht genehmigten Orten. Teilweise wurden dafür auch Räume illegal besetzt. Mit dem rasanten Wachstum und der Euphorie der Bewegung zeigen sich weitere Schattenseiten: Oft wird die Musik als Störung empfunden, was zu Lärmklagen führt. Auch Kontrollverlust und Ekstase gehören zum Nachtleben dazu, die Folge sind Probleme mit Drogenkonsum. Innovative Präventionsangebote wie das Drug-Checking begegnen dieser Herausforderung.

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Protagonistinnen und Protagonisten aus der Schweiz entstanden. Sie bietet einen umfassenden Einblick in diese vielschichtige Szene, deren kultur- und gesellschaftspolitischen Einflüsse sowie in die Entstehung einer Jugendbewegung. Ein inszenierter Plattenladen, Video- und Audioinstallationen, wo Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen sowie zahlreiche, erstmals im musealen Kontext gezeigte Exponate, machen die Entwicklung der Technokultur und des gesellschaftlichen Wandels erlebbar – auch für Menschen, die selber nie etwas mit Techno zu tun hatten.

Neben Vermittlungsangeboten für Schulen bietet die Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Begegnungen in und ausserhalb des Museums, Podien und Fokusveranstaltungen sowie eine dreitägige Tanzveranstaltung im Innenhof des Landesmuseums. Erstmals stehen in der Ausstellung auch Texte in leichter Sprache zur Verfügung.

Bilder

Synthesizer Korg MS-20, um 1980

Er ist einfach zu bedienen, hat einen aggressiven Klang und elektrisiert die Schweizer Jugend, die ab den 1980er Jahren, neben Punk und Rock, mit elektronischer Musik experimentiert.

© Schweizerisches Nationalmuseum

Street Parade, 1992

1992 zieht der erste Techno-Umzug mit etwa tausend Teilnehmenden durch die Zürcher Innenstadt. Die Veranstaltung wird als politische «Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz» bewilligt.

© Foto: Thomas Eugster

Gugelmann-Areal, Roggwil, 2001

In den stillgelegten Fabrikhallen der Buntweberei Gugelmann im Roggwill (BE) finden ab 1993 Mega-Raves statt. 2001 zerstört ein Grossbrand auf dem Areal die Gebäude.

© ETH-Bibliothek Zürich. Foto: Hans-Peter Bärtschi

Abstimmungsplakat «Polizeistunde, Nein zum neuen Gastgewerbegesetz», 2005

Nachdem die Polizeistunde in Basel 1996 abgeschafft wurde, wird sie 2005 aufgrund der vielen Lärmklagen wieder eingeführt. Seitdem müssen Gastbetriebe am Wochenende um 2 Uhr schliessen.

© Schweizerische Nationalbibliothek. Grafik: kreisvier

Mobiles Drug-Checking-Labor, 2015

1998 baut der Chemielaborant Daniel Allemann ein Gerät, mit dessen Hilfe sich Substanzen auf Inhaltsstoffe testen lassen, für den mobilen Gebrauch an Techno-Partys um und initiiert damit ein Pilotprojekt für mobiles Drug-Checking.

© Foto: Daniel Allemann

Catsuit und Teddy-Jacke, 1990er Jahre

Zu einem hautengen elastischen Catsuit mit grafischen Metallic-Elementen kombiniert Susanne Bartsch eine Plüsch-Jacke mit Teddybären und tritt damit in einem typischen Techno-Look auf.

© Susanne Bartsch. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Anzug mit Spiegelelementen, goldfarbenes Hemd und Hosenträger, 2001

Der Zürcher DJ Golden Boy alias Stefan Alterburger spannte Anfang der Nullerjahre mit der bekannten DJ Miss Kittin zusammen und schuf den Techno-Hit «Rippin Kittin». Zum Auftritt trägt er diesen 10 kg schweren, selbst gestalteten Spiegelkugelanzug.

© Schweizerisches Nationalmuseum

Aktionsfahrzeug, Glitzer Ritze, Zürich, 2012

Ein Veloanhänger für Hunde wird zu einer mobilen Bar umdekoriert und als Aktionsfahrzeug vom Verein Les Belles de Nuit genutzt, etwa am Frauenstreik, am CSD oder an einem Trauermarsch für die Schliessung des Clubs Cabaret in Zürich.

© Privatsammlung Nathalie Brunner, Verein Les Belles de Nuit. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Partydeko in Form eines Einhorns, 2010

Das Einhorn «Maude» ist Protagonist einer Partyreihe im Cabaret und Cha Cha Cha. Bei jeder Party wird Maude versteckt und muss gefunden werden. Das Einhorn gibt Motto und Dresscode vor, zum Beispiel 2012 «Ein Einhorn sieht Sternli» – Dresscode Sternen.

© Privatsammlung Nathalie Brunner, Astrid Egle, Manuel Lamora. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Stahltür des «Tresor» Clubs, 1991-2005

In den 1920er Jahren verschliesst die Tür den Tresorraum eines Berliner Kaufhauses. Nach dem Mauerfall entsteht dort der Club «Tresor». Heute ist die Tür ein Symbol der Technokultur.

© Privatsammlung Dimitri Hegemann. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Plattenladen

Über Platten, Radio und Partys verbreitet sich Techno weltweit. Plattenläden werden zu wichtigen Treffpunkten, an denen DJs und Fans gemeinsam neue Sounds entdecken.

© Schweizerisches Nationalmuseum

Gorillastatue aus dem Club Zukunft

Wer die Treppe des Clubs Zukunft hinuntersteigt, begegnet als Erstes der Gorilla-Statue «Mirai». Sie ist vielen Nachtschwärmerinnen und -schwärmern in Zürich bekannt und wird ins nächtliche Treiben miteinbezogen: als Treffpunkt, für Fotos, zum Tanzen.

© Club Zukunft. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

TECHNO im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

TECHNO im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

Pressekontakt Landesmuseum Zürich

+41 44 218 65 64 medien@nationalmuseum.ch

Impressum

  • Gesamtleitung Denise Tonella
  • Projektleitung Luca Tori
  • Ausstellungskurator/innen und Konzept Joya Indermühle, Michael Kempf, Bjørn Schaeffner, Luca Tori, Maxi Weibel
  • Kuratorische Begleitung Heidi Amrein
  • Szenografie Alex Harb
  • Ausstellungsgrafik Büro Destruct, Marc Brunner, Lorenz Gianfreda, Heinz Reber
  • Projektkoordination Sophie Dänzer
  • Wissenschaftliche Beratung Daniel Allemann, Marie-Avril Berthet, Alexander Bücheli, Mikael Robert Dürrmeier, Erika Hebeisen, Heiko Hornung, Markus Kenner, Robert Lzicar, Arnold Meyer, Dominique Schori, Viola Zimmermann
  • Steuernder Ausschuss Roman Aebersold, Günhan Akarçay, Heidi Amrein, Beat Högger, Sabrina Médioni, Denise Tonella
  • Projektcontrolling Sabrina Médioni
  • Bildung und Vermittlung Lisa Engi, Vera Humbel, Jörg Ramel
  • Technische Leitung Ladina Fait, Mike Zaugg
  • Ausstellungsaufbau Ira Allemann, Marc Hägeli, Philippe Leuthardt, Sophie Lühr, Julia Rusterholz, Dave Schwitter
  • Konservatorische Leitung Tino Zagermann
  • Konservierung und Objektmontage Anna Jurt, Iona Leroy, Charlotte Maier, Gaby Petrak, Alexandra Schorpp, Tino Zagermann, Christian Alder, Sabine Flückiger, Dana Freyberg
  • Objektlogistik und Objektmontage David Blazquez, Christian Affentranger, Simon D'Hollosy, Reto Hegetschweiler, Aymeric Nager
  • Leihwesen Laura Mosimann, Cristina Kaufmann, Claudio Stefanutto, Samira Tanner
  • Fotografie Jörg Brandt, Felix Jungo
  • IT | Web Günhan Akarçay, Thomas Bucher, Danilo Rüttimann, Pasquale Pollastro
  • Medienstationen Alex Baur, Ueli Heiniger; Libido Music AB / Rumtiden Idea Lab
  • Video- und Audiointerviews Zürcher Hochschule der Künste, Fachrichtung Cast / Audiovisual Media - Department Design, Ronja Bollinger, Nico Lypitkas, Nicholas Schärer, Tillo Spreng, Chiara Felicia Temmel
  • Sounddesign Zürcher Hochschule der Künste, Fachrichtung Cast / Audiovisual Media - Department Design, Simon Grab
  • Marketing und Kommunikation Anna-Britta Maag, Sebastiano Mereu, Carole Neuenschwander, Alexander Rechsteiner
  • Werbegrafik Büro Destruct, Marc Brunner, Lorenz Gianfreda, Heinz Reber
  • Übersetzungen Martina Albertini, Laurence Neuffer, Bill Gilonis, Language Factory Zoebeli, Communications AG


Besonderer Dank

Marcel Ackerknecht, Stefan Altenburger, Stefan Berger, Garance Bonnard, John Bürgin, Thomas Burkhalter, Gabriela Diez, Olivier Ducret, Manuel Fischer, Helmut Josef Geier, Michel Häberli, Tara Hill, Sarah Hunziker, Nicola Kazimir, Markus Kenner, Petar Klingel, Yann Laville, Robert Lzicar, Michel Masserey, Philipp Meier, Tobi Müller, Thierry Naner, Jonatan Niedrig, Fiona Rody, Dominik Rogenmoser, Jannik Roth, Luca Tavaglione, Isabelle von Walterskirchen, Iman Waser, Diego Zweifel

Studierende der Zürcher Hochschule der Künste, 2022; Teilnehmende der Runden Tische in Zürich, 2023–2024

Leihgaben

  • MoMu, Fashion Museum Antwerp
  • Amenthia Recordings, Basel
  • Nordstern Club, Basel
  • Daniel Pflumm, Berlin
  • Ottolinger, Berlin
  • Tresor, Berlin
  • Bjørn Schaeffner, Bern
  • Büro Destruct, Bern
  • Sassy J, Bern
  • ClubCultureCH, Bern
  • Museum für Kommunikation, Bern
  • Pharmazeutisches Kontrolllabor des Kantons Bern
  • Robert Lzicar, Bern
  • Taktvoll, Bern
  • Dimitri Stransky-Heilkron, Binz
  • Idil Vice, California
  • SMEM - Swiss Museum for Electronic intruments, Fribourg
  • Marco Repetto, Hinterkappelen
  • Musée historique Lausanne
  • Alexandre Herkommer, Lausanne
  • Olivier Ducret, Les Emibois
  • Luca Tavaglione, DJ Lukas aka Raimond Ford, Lugano
  • Helmut Josef Geier, DJ Hell, München
  • Susanne Bartsch, New York
  • Stephan Imfeld, Pfäffikon
  • Manon Maeder, Stechelberg
  • Jenny Jost, Winterthur
  • L'ALTRO DESIGN, Erlenbach
  • Audio Vinyl, Zürich
  • Christoph Soltmannowski, Zürich
  • Club Zukunft, Zürich
  • Drogeninformationszentrum Stadt Zürich
  • dzart, Zürich
  • Heidi Taktlos, Zürich
  • Heiko Hornung, Zürich
  • François Chalet, Zürich
  • Hive, Zürich
  • Jürg Schmid, ZürichLethargy, Zürich
  • Michel Häberli, Zürich
  • Nathalie Brunner, Zürich
  • opcor, Zürich
  • Petar Klingel, Zürich
  • Phonag Records AG, Zürich
  • Thomas Bischofberger, Zürich
  • Thomas Müller, Zürich
  • Ueli Steinle, Zürich
  • Verein Les Belles de Nuit, Zürich
  • Verein Street Parade, Zürich
  • Viola Zimmermann, Zürich

Kunstwerke von

  • Alfred Eicher
  • Annelies Štrba
  • Arsène Saheurs
  • Benoît Peverelli
  • Bogomir Doringer
  • Christian Helmle
  • Daniel Pflumm
  • Felix von Muralt
  • Giovanni Lanni
  • Luzia Broger
  • Mirosch Gerber
  • Mischa Haller
  • Nicola Joanna van Zijl
  • Patrick Ramseier
  • Philipp Mueller
  • Rafael Kozdron
  • Rita Palanikumar