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Mussar tut

History Talks

Datenhunger – vom Fichenskandal zum Tiktokverbot

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mit Monika Dommann, Niklaus Oberholzer und Judith Grosse

Während des Kalten Krieges baute die Schweiz die staatliche Überwachungstätigkeit stark aus und sammelte Daten über hunderttausende von Personen. Die Aufdeckung des Fichenskandals Ende der 1990er-Jahre entrüstete die Schweizer Öffentlichkeit. Verglichen mit dem «Datenhunger» heutiger Staaten und Unternehmen, wirken die damals angelegten Akten beinahe harmlos.

Was bedeutet es für einen Menschen, wenn Daten über ihn gesammelt werden? Hat die Digitalisierung den «gläsernen Menschen» geschaffen? Lässt sich die Privatsphäre heute noch schützen? Über diese zentralen Fragen diskutieren der ehemalige Bundesrichter Niklaus Oberholzer und die Geschichtsprofessorin Monika Dommann.

Moderation: Judith Grosse, Historikerin und Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz

Einlass 18:00

Landesmuseum Zürich
Auditorium Pixel

Museumstrasse 2
8021 Zürich

Dieser Anlass liegt in der Vergangenheit.

accessibility.sr-only.person_card_info Welcome Desk

allgemeine Auskunft

+41 44 218 65 11 info@nationalmuseum.ch

Monika Dommann

Monika Dommann | © Anita Affentranger
Monika Dommann studierte Geschichte und Ökonomie und ist seit 2013 Professorin für Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich. Sie forscht, lehrt und schreibt über Entstehungsprozesse und den Auswirkungen von Technik, Medien, Infrastrukturen und Wissen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Zusammen mit Marietta Meier leitet sie seit 2022 ein Pilotprojekt zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der katholischen Kirche der Schweiz seit 1950. Neueste Publikation: Materialfluss. Eine Geschichte der Logistik an den Orten ihres Stillstandes, Frankfurt a.M.: S. Fischer Wissenschaft.

Niklaus Oberholzer

Niklaus Oberholzer (1953) ist promovierter Jurist und war während rund 40 Jahren auf dem Gebiet des Strafrechts tätig. Er arbeitete als Staatsanwalt, als selbständiger Rechtsanwalt, als kantonaler Oberrichter und war bis zu seiner Pensionierung Richter an der strafrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts in Lausanne. Sein juristisches Denken ist geprägt von diesen unterschiedlichen Berufserfahrungen. Er kennt die Sichtweise und Arbeitsmethoden eines Anklägers, eines Strafverteidigers und eines unabhängigen und unparteiischen Richters und ist deshalb überzeugt, dass letztlich das eigene Vorverständnis und die wahrzunehmende Rolle die eingenommenen Rechtspositionen massgebend bestimmen können.

Neben seinen hauptberuflichen Tätigkeiten wirkte Niklaus Oberholzer als beigezogener Ex-perte in verschiedenen Untersuchungskommissionen des eidgenössischen Parlaments mit, welche die Abklärung besonderer Vorkommnisse bei Bundespolizei, Nachrichtendiensten oder Bundesanwaltschaft zum Gegenstand hatten. So war er unter anderem auch an der Aufdeckung des seinerzeitigen Fichenskandals (1989) beteiligt.

Judith Grosse

Judith Grosse
Judith Grosse (1985) ist Historikerin und Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz in St. Gallen. Sie studierte in Berlin Geschichte und Literaturwissenschaft und absolvierte den Master «Geschichte und Philosophie des Wissens» an der ETHZ, wo sie anschliessend als wissenschaftliche Mitarbeiterin auf dem Feld der transnationalen Geschichte tätig war. Nach ihrer akademischen Tätigkeit war sie bei Radio Lora in Zürich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Dort begleitete sie auch ein Projekt zur Archivierung von Radio-Sendungen aus den 1980er Jahren – darunter Material zur Fichen-Affäre. Neben ihrer Tätigkeit im Archiv moderiert sie Gespräche zu historischen und gesellschaftspolitischen Themen.

Die Ausstellung

Keyvisual der Ausstellung «Zum Geburtstag viel Recht. 175 Jahre Bundesverfassung». | © Schweizerisches Nationalmuseum

Seit 175 Jahren hat die Schweiz ohne Unterbruch eine demokratische Verfassung. Das dem Bundesstaat zugrunde liegende Rechtsdokument beeinflusst das tägliche Leben direkt und indirekt. Und weil sich der Alltag seit 1848 laufend verändert, wird auch die Bundesverfassung der jeweiligen Zeit angepasst. Zum 175. Geburtstag blättert das Landesmuseum Zürich in der Geschichte der Schweizerischen Bundesverfassung und schaut dabei vor allem auf die Grundrechte. Die Besuchenden bewegen sich spielerisch im Spannungsfeld zwischen politischen Rechten, Pflichten und der persönlichen Freiheit.

Details zur Ausstellung

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