Keyvisual der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz»

kolonial

Globale Verflechtungen der Schweiz

Ausstellung | accessibility.time_to

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Ausstellung

Ab dem 16. Jahrhundert waren Personen und Unternehmen aus der Eidgenossenschaft mit dem kolonialen System eng verflochten. Einzelne Schweizer Firmen sowie Privatpersonen beteiligten sich am transatlantischen Sklavenhandel und verdienten am Handel mit Kolonialprodukten und durch die Ausbeutung versklavter Menschen ein Vermögen. Schweizerinnen und Schweizer waren als Missionare auf der ganzen Welt unterwegs. Andere dienten, getrieben von Armut oder Abenteuerlust, als Söldner in europäischen Heeren, die koloniale Eroberungen machten und den Widerstand der indigenen Bevölkerungen bekämpften. Aber auch Fachleute aus der Schweiz stellten ihr Wissen in den Dienst der Kolonialmächte. An den Universitäten Zürich und Genf wurde zudem rassistisches Denken gelehrt, das international verbreitet wurde und der Legitimation des kolonialen Systems diente.

Basierend auf neusten Forschungsresultaten, anhand von konkreten Beispielen und illustriert mit Objekten, Kunstwerken, Fotografien und Dokumenten bietet die Ausstellung im Landesmuseum Zürich erstmals einen umfassenden Überblick über die koloniale Verflechtungsgeschichte der Schweiz. Mit Aktualitätsbezügen geht sie ausserdem der Frage nach, was das koloniale Erbe für die Schweiz der Gegenwart bedeutet.

Die Ausstellung enthält Objekte, Bilder und Begriffe, die rassistisch und diskriminierend sind. Sie sind historische Zeugnisse des damaligen westlichen Überlegenheitsdenkens. Mit Klammern gekennzeichnete Legenden liefern zusätzliche Informationen zu diesen Exponaten. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an info@nationalmuseum.ch

Die Ausstellung wird vom 27. März bis 11. Oktober 2026 in angepasster Form im Château de Prangins zu sehen sein.

Führungen

Do 21.11.2024

17:00 – 18:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 28.11.2024

17:00 – 18:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 30.11.2024

11:00 – 12:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 30.11.2024

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 5.12.2024

18:00 – 19:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 7.12.2024

11:30 – 12:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 12.12.2024

17:00 – 18:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 14.12.2024

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Di 17.12.2024

18:00 – 19:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial - Objekte der Kontroversen

Do 19.12.2024

17:30 – 18:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 21.12.2024

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

colonial

Sa 21.12.2024

15:00 – 16:00 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Sa 28.12.2024

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 2.1.2025

16:00 – 17:00 Uhr

Führung

colonial

Sa 11.1.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

colonial

Di 14.1.2025

18:00 – 19:00 Uhr

Führung

kolonial - Objekte der Kontroversen

Sa 18.1.2025

13:30 – 14:30 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 19.9.2024

14:00 – 15:15 Uhr

Führung

kolonial

Do 3.10.2024

14:00 – 15:15 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 5.12.2024

14:00 – 15:15 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 9.1.2025

14:00 – 15:15 Uhr

Ausgebucht

Führung

kolonial

Do 21.11.2024

18:00 – 19:00 Uhr

Führung

kolonial

So 1.12.2024

17:15 – 18:00 Uhr

Virtuelle Führung

colonial

So 15.12.2024

17:15 – 18:00 Uhr

Virtuelle Führung

kolonial

So 5.1.2025

17:15 – 18:00 Uhr

Virtuelle Führung

colonial

Keyvisual der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz»

kolonial – Überblicksführung

Private Gruppenführung

Seit dem 16. Jahrhundert ist die Schweizer Gesellschaft zunehmend global vernetzt. Wie ist die Schweiz dabei kolonial verstrickt? Wer beteiligt sich aktiv am Kolonialismus und auf welche Weise? Aus der Perspektive verschiedener Akteurinnen und Akteure geben elf Handlungsfelder einen Einblick in die Kolonialgeschichte der Schweiz.

Führung: 1 Stunde

Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.

Anmeldung:  

2 Wochen im Voraus

Dauer:

 

60 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich

Gruppengrösse:

 

max. 25 Personen pro Führung.

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache.

Kosten:


 

 

180 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei.

Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, B, F (Flüchtling) oder F (Ausländer/in) sind Führung und Eintritt kostenlos. 

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+41 44 218 66 00 reservationen@nationalmuseum.ch

kolonial – verknüpfen und weiterdenken

Private Gruppenführung

Das Erbe des europäischen Kolonialismus prägt die Welt bis heute. Was hat Kolonialismus mit der Schweiz und mit uns zu tun? Welchen Einblick geben die Objekte zu Ausbeutung, Rassismus und Widerstand? Die Besuchenden reflektieren über Verstrickungen der Vergangenheit, Debatten der Gegenwart und den Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt.

Interaktive Führung: 1.5 Stunden

Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.

Anmeldung:  

2 Wochen im Voraus

Dauer:

 

90 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich

Gruppengrösse:

 

max. 25 Personen pro Führung.

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache.

Kosten:


 

 

270 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei.

Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, B, F (Flüchtling) oder F (Ausländer/in) sind Führung und Eintritt kostenlos. 

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kolonial – Objekte der Kontroversen

Private Gruppenführung

Die Kolonialgeschichte ist von Unterdrückung, Ausbeutung und Widerstand geprägt. Wie lässt sich diese Geschichte erzählen, ohne rassistische und diskriminierende Welt- und Menschenbilder weiterzuverbreiten? Welche Herausforderungen bietet die Sichtbarmachung von sensiblen Inhalten? Die Besuchenden gehen mit kritischem Blick durch die Ausstellung und reflektieren gemeinsam Grenzen des Zeigbaren. 

Führung: 1 Stunde

Hinweis: Diese Führung kann nur ausserhalb der Öffnungszeiten gebucht werden.

 

Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.

Anmeldung:  

2 Wochen im Voraus

Dauer:

 

60 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich

Gruppengrösse:

 

max. 25 Personen pro Führung.

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache.

Kosten:


 

 

180 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person.

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei.

Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, B, F (Flüchtling) oder F (Ausländer/in) sind Führung und Eintritt kostenlos. 

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Veranstaltungen

Lesung

Fokus

Begegnungen

Schulen

AUSGEBUCHT!

Aufgrund der grossen Nachfrage können keine Führungen oder selbstständigen Besuche von Schulklassen in der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz» mehr gebucht werden.

Ab Mitte November stehen hier Kurzvideos für Schulklassen zum Einblick in die Ausstellung und Vertiefung der Inhalte zur Verfügung. Gerne verweisen wir auch auf die Schulunterlagen, die zur Erarbeitung des Themas im Klassenzimmer dienen. Vielen Dank für das Verständnis.

Keyvisual der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz»

AUSGEBUCHT!

kolonial – Überblicksführung

Sekundarstufe I und II

Seit dem 16. Jahrhundert ist die Schweizer Gesellschaft zunehmend global vernetzt. Wie ist die Schweiz dabei kolonial verstrickt? Wer beteiligt sich aktiv am Kolonialismus und auf welche Weise? Aus der Perspektive verschiedener Akteurinnen und Akteure geben elf Handlungsfelder einen Einblick in die Kolonialgeschichte der Schweiz.

Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz

Wir weisen Sie darauf hin, dass einzelne Darstellungen in der Ausstellung verstörend wirken können.

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.

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AUSGEBUCHT!

kolonial – verknüpfen und weiterdenken

Sekundarstufe I und II

Das Erbe des europäischen Kolonialismus prägt die Welt bis heute. Was hat Kolonialismus mit der Schweiz und mit uns zu tun? Welchen Einblick geben die ausgewählten Objekte zur Geschichte rund um Ausbeutung, Rassismus und Widerstand? Die Lernenden reflektieren in Kleingruppen über Verstrickungen der Vergangenheit, Debatten der Gegenwart und den Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt.

Interaktive Führung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz

Wir weisen Sie darauf hin, dass einzelne Darstellungen in der Ausstellung verstörend wirken können.

 

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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Einführungen für Lehrpersonen

Führung durch die Ausstellung und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen der Sekundarstufe I und II. Mit Marina Amstad, Pascale Meyer und Marilyn Umurungi, Kuratorinnen der Ausstellung, und Vera Humbel, Bildung & Vermittlung.

 Mi 18.09.2024 | 17:30 – 19:00 Uhr | Anmeldung

Dieser Rundgang findet in der Ausstellung statt.

Führung durch die Ausstellung und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen der Sekundarstufe I und II. Mit Marina Amstad, Kuratorin der Ausstellung, und Vera Humbel, Bildung & Vermittlung.

Di 24.09.2024 | 17:30 – 19:00 Uhr | Anmeldung

Dieser Rundgang findet via Zoom statt. Sie bekommen nach der Reservation einen persönlichen Online-Zugang zugeschickt.

Introduction for teachers in English

Virtual tour of the exhibition with suggestions on working with students at secondary level I and above. Hosted by the exhibition's curator Marilyn Umurungi, and Pia Regli of the museum's education service.

Mon 16.09.2024 | 16:30 - 18:00 h | Registration

This virtual tour will run on Zoom. On registering, participants will receive an individual access code.

Introduction pour les enseignants en Français

Visite virtuelle de l’exposition et conseils de travail avec les groupes scolaires à partir de l’enseignement secondaire I. Avec Marilyn Umurungi, commissaire de l‘exposition, et Pia Regli, Médiation culturelle.

Lu 23.09.2024 | 17:30 – 19:00 h | Inscription

Cette visite a lieu via Zoom. Un code d’accès personnel vous parviendra après la réservation.

Introduzioni per insegnanti in Italiano

Visita guidata virtuale della mostra con spunti per attività didattiche da svolgere con le classi a partire dal livello secondario I e II. Con Denise Tonella, direttrice del museo, e Daniel Moor, mediazione culturale. 

Mer 25.09.2024 | 17:30-19:00 h | Registrazione

La visita si svolgerà sulla piattaforma Zoom. Dopo la prenotazione, riceverà le Sue credenziali di accesso personali. 

Schulunterlagen

Die Schulunterlagen dienen zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs und enthalten Lerneinheiten und Arbeitsblätter.

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AUSGEBUCHT!

Selbstständige Besichtigung

Aufgrund der grossen Nachfrage können keine selbstständigen Besuche von Schulklassen in der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz» mehr gebucht werden.

Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.

Anmeldung:  

mindestens 2 Wochen im Voraus

Sprachen:

 

Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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Blogbeiträge zum Thema

Publikation

Die Schweiz ist seit dem 16. Jahrhundert global vernetzt und kolonial verflochten. Dieses Buch bietet einen Überblick zu diesem aktuellen Thema und ordnet eine Vielzahl von Aspekten dazu historisch ein. Die Texte ausgewiesener Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen behandeln Themen wie die Beteiligung von Schweizer Unternehmen am Handel mit versklavten Menschen, Schweizer Söldner im Dienst der Kolonialmächte, das koloniale Erbe der Schweizer Missionsgesellschaften oder die Forschungs- und Sammlungstätigkeit von Wissenschaftlern in ehemaligen Kolonien. Beleuchtet wird auch die Rolle der Anthropologischen Institute der Universitäten Zürich und Genf in der «Rassenforschung». Zur Sprache kommen schliesslich Fragen zu kolonialen Kontinuitäten.  Dieses Buch ist Einladung und Anregung dazu, die Verflechtungsgeschichte der Schweiz zu erkunden und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.  Erscheint voraussichtlich 09.2024 Gebunden 288 Seiten, 56 farbige und 13 s/w-Abbildungen 16 x 23 cm ISBN 978-3-03942-210-4 | © Schweizerisches Nationalmuseum

kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz

Die Schweiz ist seit dem 16. Jahrhundert global vernetzt und kolonial verflochten. Dieses Buch bietet einen Überblick zu diesem aktuellen Thema und ordnet eine Vielzahl von Aspekten dazu historisch ein. Die Texte ausgewiesener Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen behandeln Themen wie die Beteiligung von Schweizer Unternehmen am Handel mit versklavten Menschen, Schweizer Söldner im Dienst der Kolonialmächte, das koloniale Erbe der Schweizer Missionsgesellschaften oder die Forschungs- und Sammlungstätigkeit von Wissenschaftlern in ehemaligen Kolonien. Beleuchtet wird auch die Rolle der Anthropologischen Institute der Universitäten Zürich und Genf in der «Rassenforschung». Zur Sprache kommen schliesslich Fragen zu kolonialen Kontinuitäten.

Dieses Buch ist Einladung und Anregung dazu, die Verflechtungsgeschichte der Schweiz zu erkunden und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.

Gebunden
288 Seiten, 56 farbige und 13 s/w-Abbildungen
16 x 23 cm
664 g
ISBN 978-3-03942-210-4

Vernissage vom 12. September 2024

An der Vernissage zur Ausstellung haben Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und Henri-Michel Yéré, Historiker und Poet der Universität Basel, gesprochen.

Medien

kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz

Landesmuseum Zürich | 13.9.2024 - 19.1.2025
publiziert am 11.9.2024

Das Landesmuseum Zürich präsentiert erstmals einen umfassenden und multiperspektivischen Überblick zur kolonialen Geschichte der Schweiz. Die Ausstellung tut dies basierend auf neusten Forschungsresultaten, anhand von Biografien und illustriert mit Objekten, Kunstwerken, Fotografien und Schriftdokumenten.

Die Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden anhand von zahlreichen Fallbeispielen elf Handlungsfelder thematisiert, in denen sich Schweizer Personen, Firmen oder Gemeinwesen ab dem 16. Jahrhundert kolonial betätigten. Das Panorama reicht geographisch von Nord- und Südamerika über Afrika bis nach Asien. Einzelne Schweizer Firmen sowie Privatpersonen beteiligten sich am transatlantischen Sklavenhandel oder verdienten am Handel mit Kolonialprodukten und durch die Ausbeutung versklavter Menschen ein Vermögen. Schweizerinnen und Schweizer waren als Missionare auf der ganzen Welt unterwegs oder verliessen die Schweiz, um Siedlungskolonien zu gründen und vermeintlich unbewohntes Land zu bewirtschaften. Andere, getrieben von Armut oder Abenteuerlust, dienten als Söldner in europäischen Heeren, die koloniale Eroberungen unternahmen und den Widerstand der indigenen Bevölkerungen bekämpften. In der Heimat prägte neben den Briefen und Berichten aus den Kolonien auch die Wissenschaft den Blick auf die Menschen in den Kolonien. An den Universitäten Zürich und Genf formulierten Wissenschaftler Rassentheorien, die international verbreitet wurden und der Legitimation des kolonialen Systems dienten.

Der zweite Teil der Ausstellung geht der Frage nach, was das koloniale Erbe für die Schweiz der Gegenwart bedeutet. Aufgezeigt werden die Folgen des Kolonialismus, die bis heute spürbar sind – so etwa in der global ungleichen Verteilung von Wohlstand oder im Umweltbereich. Im Zentrum stehen aber auch Debatten, welche die Schweizer Bevölkerung direkt beschäftigen: Sollen beispielsweise Strassennamen oder Denkmäler von Personen, die am Kolonialismus beteiligt waren geändert, bzw. gestürzt werden oder wird dadurch die Geschichte zensiert? Die Besuchenden sind eingeladen zu diskutieren und ihre Gedanken zum Thema in der Ausstellung zu hinterlassen.

Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen haben in den letzten Jahren einschlägige Publikationen über die kolonialen Verflechtungen der Schweiz herausgegeben. Auch die Museen haben die Bedeutung des Themas erkannt, was sich u.a. in den Ausstellungen, die in diesem Herbst zu sehen sind, wiederspiegelt.

Die Ausstellung im Landesmuseum bietet erstmals eine thematisch breit gefächerte Übersicht über die koloniale Verflechtungsgeschichte der Schweiz. Zahlreiche Stimmen kommen darin zur Sprache, verschiedene Regionen, Handlungsfelder und Positionen werden beleuchtet. Beiträge von Künstlerinnen und Künstlern wie Denise Bertschi, Sasha Huber, Chris Pappan, Mathias C. Pfund, Deneth Piumakshi Veda Arachchige oder Dom Smaz bringen wertvolle Perspektiven ein. Auch Aspekte aus Interaktionen mit der Öffentlichkeit und mit verschiedenen Experten und Akteurinnen sind in die Entwicklung der Ausstellung eingeflossen. Ein internationaler wissenschaftlicher Beirat hat die Konzeption begleitet.

Neben einem umfangreichen Vermittlungsangebot für Schulen, das mit der Historikerin Ashkira Darman erarbeitet wurde, bietet die Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm mit interaktiven Führungen, Begegnungen, Podien sowie Fokusveranstaltungen in Kooperation mit der ETH Zürich und dem Historischen Lexikon der Schweiz.

Die Ausstellung wird vom 27. März bis 11. Oktober 2026 in angepasster Form im Château de Prangins zu sehen sein.

Bilder

Indiennes

Bedruckte Baumwollstoffe sind das bedeutendste Handelsgut im Tausch gegen versklavte Menschen. Dieses Fragment ist wohl der einzig erhaltene Stoff, der eigens für den Tausch gegen Versklavte produziert wurde. Le lion et la chèvre, Manufacture Petitpierre & Cie, Nantes, um 1790, Holzmodeldruck auf Baumwolltuch

Schweizerisches Nationalmuseum

Menschenhandel

Die Figurengruppe zeigt den Verkauf eines versklavten Menschen. Die Kleidung der Figuren lässt Spielraum für Interpretationen: es ist nicht klar, ob die Figurengruppe für oder gegen die Sklaverei zu interpretieren ist. Bekannt ist, dass die Besitzer und Kunsthandwerker der Porzellanmanufaktur sowohl Verbindungen zu abolitionistischen Kreisen als auch zu Kreisen, die in den Handel mit versklavten Menschen involviert waren, hatten. Dies verunmöglicht eine klare Deutung. Menschenhandel, Manufaktur Kilchberg-Schooren, Kilchberg, um 1775, Porzellan, bemalt

Schweizerisches Nationalmuseum

Maryland

Karl Krüsi (1855–1925) arbeitet in Niederländisch-Indien auf Schweizer Plantagen. 1881 ersteht er eine eigene und benennt sie nach seiner Frau Mary. 1893 verkauft er. Nun vermögend baut er in Zürich die Villa Sumatra an der heutigen Sumatrastrasse. Manager House in Deli, Karl Krüsi, Sumatra, 1885

Schweizerisches Nationalmuseum

«De chli Pflanzer»

In der Plantagenwirtschaft auf Sumatra, damals Teil des niederländischen Kolonialgebiets, profitieren Schweizer als weisse Europäer von kolonialen Arrangements, wie Zugang zu Land oder billiger Arbeitskraft. Schweizer Tabakplantagen-Administrator aus Stäfa mit Sohn, Kotari, 1921

Privatbesitz

Symbol imperialer Macht

Der Tropenhelm ist das Erkennungszeichen der Kolonialherrschaften. Sie tragen ihn gegen Hitze und sonstigen Gefahren. Die koloniale Kleiderordnung dient aber auch der Abgrenzung von den Kolonisierten. Tropenhelm, vermutlich Kongo, Ende 19. Jh.

Musée d'ethnographie de Genève

Arnold Heim

Der Schweizer Geologe (1882–1965) forscht auf allen Kontinenten. Viele seiner Forschungsreisen sind von Ölfirmen finanziert. Im Verlauf seiner Karriere entwickelt er sich zum Naturschützer und Befürworter der Dekolonisierung. Virunga-Expedition, Mutandasee (Uganda), 1954

ETH-Bibliothek Zürich

Koloniale Wissenschaft

Fritz und Paul Sarasin forschen in Ende 19. Jh. in Britisch-Ceylon und Celebes, damals Teil der niederländischen Kolonien. Sie gehen aber auch auf Grosswildjagd. Das Jungtier dieses erlegten Elefanten wird dem Basler Zoo überbracht. Sarasins in Sri Lanka, 1883–1907

ETH-Bibliothek Zürich

Neue Autorität für die Schweizer «Rassenforschung»

Marc-Rodolphe Sauter (1914–1983) sorgt dafür, dass die «Rassenforschung»in Genf weiterbetrieben wird. In seiner Forschung ist er bestrebt, die europäische Bevölkerung in verschiedene «Rassen» einzuteilen und zu klassifizieren, mit dem Ziel, der schweizerischen Rassenforschung nach dem Zweiten Weltkrieg neue Autorität zu verleihen. Marc Roldolphe Sauter, vor 1952

Bibliothèque de Genève

Denkmalsturz

Der Genfer Künstler Mathias C. Pfund stellt 2021 eine verkleinerte gestürzte Skulptur von David de Pury (1709–1786), der am Dreieckshandel und am Handel mit versklavten Menschen beteiligt war, neben die originale Statue von 1855. Mathias C. Pfund, Great in the concrete, 2022, Bronze

Schweizerisches Nationalmuseum

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Blick in die Ausstellung

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Blick in die Ausstellung

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Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Blick in die Ausstellung

Schweizerisches Nationalmuseum

Pressekontakt Landesmuseum Zürich

+41 44 218 65 64 medien@nationalmuseum.ch

Andere Ausstellungen zum Thema

Zum Thema «Kolonialismus» finden zahlreiche weitere Ausstellungen statt.

Podcast

 

«Kann der kolonial geprägte Rassismus unserer Gesellschaft überwunden werden?»

Tim Guldimann im Gespräch mit dem Schriftsteller Martin Dean und der Rassismus- und Genderforscherin Rachel Huber

Jetzt anhören

Impressum

  • Gesamtleitung Denise Tonella
  • Ausstellungskurator/innen und Konzept Marina Amstad, Pascale Meyer, Raphael Schwere, Marilyn Umurungi
  • Projektleitung Marina Amstad
  • Kuratorische Begleitung Heidi Amrein
  • Szenografie Alex Harb
  • Ausstellungsgrafik Selina Locher
  • Projektkoordination Sophie Dänzer
  • Wissenschaftlicher Berater Bernhard Carlos Schär
  • Wissenschaftlicher Beirat Carine Ayélé Durand, Jose Cáceres Mardones, Noémie Étienne, Kwamou Eva Feukeu, Rohit Jain, Georg Kreis, Cassandra Mark-Thiesen, Patricia Purtschert, Anna Schmid, Esther Tisa Francini, Sacha Zala, Roberto Zaugg
  • Steuernder Ausschuss Roman Aebersold, Günhan Akarçay, Heidi Amrein, Beat Högger, Markus Leuthard, Sabrina Médioni, Denise Tonella
  • Projektcontrolling Sabrina Médioni
  • Bildung und Vermittlung Ashkira Darmann, Lisa Engi, Vera Humbel
  • Technische Leitung Mike Zaugg, Ladina Fait
  • Ausstellungsaufbau Ira Allemann, Marc Hägeli, Philippe Leuthardt, Sophie Lühr, Julia Rusterholz, Dave Schwitter
  • Konservatorische Leitung Nikkibarla Calonder, Ulrike Rothenhäusler
  • Konservierung und Objektmontage Nikkibarla Calonder, Natalie Ellwanger, Anna Jurt, Véronique Mathieu, Jürg Mathys, Gaby Petrak, Ulrike Rothenhäusler, Tino Zagermann, Christian Alder
  • Objektlogistik und Objektmontage David Blazquez, Christian Affentranger, Simon D'Hollosy, Reto Hegetschweiler, Aymeric Nager
  • Leihwesen Laura Mosimann, Claudio Stefanutto, Samira Tanner
  • Fotografie Jörg Brandt, Felix Jungo
  • Filme Edgar Alfred Keller, Yoseph Agato Sareng, Khalifa Hussein
  • Bildarchiv Fabian Müller, Andrea Kunz
  • IT | Web Günhan Akarçay, Thomas Bucher, Danilo Rüttimann, Pasquale Pollastro
  • Medienstationen Alex Baur, Ueli Heiniger
  • Videoinstallation Lomotion AG, Detlef Vögeli
  • Audioguide Kellerthurgau
  • Marketing und Kommunikation Andrej Abplanalp, Anna-Britta Maag, Sebastiano Mereu, Carole Neuenschwander, Alexander Rechsteiner
  • Werbegrafik Roli Hofer
  • Übersetzungen Martina Albertini, Maries-Claude Buch-Chalayer, Laurence Neuffer, Nigel Stevenson, Language Factory

Besonderer Dank

Gianni D'Amato, Samuel Bachmann, Tomás Bartoletti, Nicole Baur, Debjani Bhattacharyya, Martine Brunschwig Graf, Claudia Buess, Khady Camara, Sarah Csernay, Céline Eidenbenz, Rahel El-Maawi, Hans Fässler, Matthieu Gillabert, Priska Gisler, Anja Glover, Alec von Graffenried, Mischa Hedinger, Aline Helg, Stefan Hertwig, Rachel Huber, Rita Kesselring, Philipp Krauer, Mukesh Kumar, Dimitri Lab, Stefan Leins, Monique Ligtenberg, Naomi Lubrich, Rachel M’Bon, Patrick Minder, Patrick Moser, Kanyana Mutombo, Tarek Naguib, El Hadji Malick Ndiaye, Carin Oberhänsli, Andrea Rhyn, Davide Rodogno, Fabio Rossinelli, Hannan Salamat, Jovita dos Santos Pinto, Henri-Michel Yéré, Andreas Zangger, Marcel Zünd, Lukas Zürcher

Teilnehmende der Runden Tische in Zürich und Lausanne, 2022, Studierende des Departements Geschichte Universität Basel, der ZHdK Zürich, der Universität Fribourg, der Universität Bern

Kooperationen

  • TheMuseumsLab: Stefan Aue, Oris Malijani
  • Institut Fondamental d’Afrique Noir (IFAN)
  • Font: Favorit von Dinamo Typefaces

Das Schweizerische Nationalmuseum dankt der Stiftung Willy G. S. Hirzel und der Ernst Göhner Stiftung für die Unterstützung.

Leihgaben

  • Fondation d'Haussonville pour le rayonnement de l'Esprit de Coppet / Château de Coppet (Vaud- Suisse)
  • Collectie Wereldmuseum, Amsterdam
  • Koninklijk Militair Tehuis voor Oud-Militairen en Museum Bronbeek, Arnhem
  • Mission 21, Basel
  • Herbarien Basel, Universität Basel
  • Historisches Museum Basel
  • Museum der Kulturen Basel
  • Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Basel
  • Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
  • NOME, Berlin
  • Bernisches Historisches Museum, Bern
  • Burgerbibliothek Bern
  • Institut für Medizingeschichte, Bern
  • Naturhistorisches Museum Bern, eine Institution der Burgergemeinde
  • Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische Sammlung, Plakatsammlung, Bern
  • Schweizerisches Bundesarchiv, Bern
  • Rätisches Museum Chur
  • Musée militaire et des toiles peintes de Colombier
  • Dr. Patrick Minder, Fribourg
  • Bibliothèque de Genève
  • Musée d’ethnographie de Genève
  • Finnish National Gallery, Museum of Contemporary Art Kiasma, Helsinki
  • Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
  • Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel (MAHN)
  • Musée d’ethnographie de Neuchâtel (MEN)
  • Marie Irène et Bernard Mivelaz, Prilly
  • Yeo Workshop, Singapur
  • National Military Museum, Soest
  • Kanton Nidwalden, Staatsarchiv, Stans
  • Museum des Landes Glarus, Näfels
  • Musée historique de Vevey
  • Entomologische Sammlung der ETH Zürich
  • Erdwissenschaftliche Sammlung der ETH Zürich
  • Nordamerika Native Museum NONAM, Zürich
  • Schweizer Finanzmuseum, Zürich
  • Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich
  • Dr. Tomás Joaquin Bartoletti, Zürich
  • Völkerkundemuseum der Universität Zürich
  • Zentralbibliothek Zürich
  • Zürcher Hochschule der Künste / Museum für Gestaltung Zürich / Plakatsammlung

Kunstwerke von

  • Denise Bertschi
  • Cian Dayrit
  • Sasha Huber
  • Maryanto
  • Fatima Moumouni
  • Chris Pappan
  • Mathias C. Pfund
  • Deneth Piumakshi Veda Arachchige
  • Sandeep TK
  • Dom Smaz